50 Kilometer zum Training

 

Wegen der Schließung der Luhberghalle fuhr Jörg Niebuhr mit bis zu acht Kürturnerinnen einmal die Woche nach Hannover ins Leistungszentrum.

 

Nach der langen Trainingspause haben die Turnerinnen der MTV Stederdorf jede Trainingszeit, auch während der Ferien intensiv genutzt. Um so schockierter waren alle, als es hieß, die Luhberghalle wird wegen anstehender Reparaturen für mehrere Wochen geschlossen. Daraufhin hat sich der engagierte Trainer bereiterklärt, mit den Turnerinnen in die fast 50 Kilometer entfernte Trainingshalle der niedersächsischen Spitzensportlerinnen zu fahren. Ein Weg, den er durch seine Tochter Johanna noch gut kennt. Nicht ganz selbstverständlich war auch die spontane Unterstützung des NTB, den breitensportlich orientierten Turnerinnen eine Trainingszeit einzuräumen. Und noch mehr Glück hatten die Mädchen mit ihrem Verein, denn Patrick Weiss, Vorsitzende des MTV hat eine Kostenzusage für diese Trainingseinheiten gemacht.

 

Die beeindruckende Trainingshalle hat internationales Niveau, umfasst 1800 Quadratmeter und hat neben den Schnitzelgruben zwei Federbodenflächen, vier Stufenbarren und unzählige Schwebebalken – der Traum aller Gerätturnerinnen.

 

Jetzt musste keiner warten, bis jemand das Gerät freigibt. Sprünge und Akrobahnen und ganze Kürübungen konnten auf gelenkschonendem Federboden geübt werden. Und nicht zuletzt konnten neue Salti und Schrauben vom großen Trampolin in die Schnitzelgrube probiert werden. Da brauchte es nicht viel Überwindung.

 

Einziges Handicap an der Sache war die späte Zeit. Ein langer Tag, der sich aber für alle in jedem Fall gelohnt hat. Selbst die 12jährige Anastasia Günther, die als Jüngste aufgrund besonderer Leistungen mit der Kür-Gruppe trainieren durfte, hat viel Neues gelernt.

 

„Trotz der Uhrzeit und intensiven 2,5 Stunden Training fanden die Mädels jedes Mal kein Ende,“ berichtet Niebuhr, der Bedenken hatte, dass die Schülerinnen am nächsten Tag in der Schule einschlafen. Auf der Rückfahrt wurden jedenfalls die Erlebnisse und Ergebnisse intensiv besprochen und Pläne für das nächste Training geschmiedet. Luise Osten und Franziska Garbuszus schwärmten vor allem von den vielen neuen Elementen, die sie gelernt haben.