Niedersächsische Landesmeisterschaften

 

Miriam Heene gewinnt den Wettkampf der Kür-Debütantinnen

 

Bei den Niedersächsischen Landesmeisterschaften im Gerätturnen ergattern fast alle Turnerinnen ein Ticket zu den Deutschen Meisterschaften / Jugendmeisterschaften in Leipzig.

 

In ungewöhnlicher Wettkampf-Atmosphäre wurden die Meisterschaften in der 1800 Quartratmeter großen Halle des Hannoverschen Turnzentrums durchgeführt. Maximal 5 Turnerinnen waren in einem Durchgang, denn es durften nur 14 Personen gleichzeitig in die Halle, alle mit negativen Corona-Test. Eltern und Fans waren über zwei Zoom-Meetings dazu geschaltet. Corona macht erfinderisch.

 

Die meisten Turnerinnen trainieren tagtäglich in dieser Halle und damit war die Umgebung vertrauter als das heimische Wohnzimmer, doch der Wettkampfnervosität trat dieser Umstand leider nicht entgegen.

 

Gleich bei den Jüngsten in der AK12 gab es starke Leistungen zu sehen. Am Sprung zeigte Miriam Heene (MTV Wolfenbüttel) einen Tsukahara, als einzige ihrer Altersklasse, und sicherte sich mit insgesamt 42,05 Punkten den Start-Ziel-Sieg samt Qualifikation. Knapp dahinter Juli Fleur Fiedrich (VfL Eintracht Hannover) und Sophia Kratochwille vom TC Arnum auf den Plätzen 2 und 3 und ebenfalls einer Qualifikation zu den DJM. Trainiert werden alle drei von Annette Lefebre.

 

Einen größeren Leistungsunterschied gab es in der AK13, den Alina Schindler vom TSV Ehmen mit 39,45 Punkten und mit deutlichem Vorsprung vor Laura Hagemann (Blau-Weiss Buchholz) für sich entschied. Die meisten Punkte holte Alina Schindler ebenfalls am Sprung mit einem Tsukahara. Betreut wurde sie von Ihrer Mutter und Trainerin Anne Schindler, Laura Hagemann von Jannik Rösner.

 

Bei den 14jährigen trat ein vertrautes Trio im Kampf um Titel und Quali an. Allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen. Die für den MTV Jahn Schladen startende Sarah Heinemann und ihre Vordorfer Traininingskameradin Anna Carolina Wolpers konnten ihr Trainingspensum fast durchgehend aufrecht halten. Doch Wettkampf ist kein Training – das war deutlich sichtbar, beide zeigten Unsicherheiten, wie Trainer Peter Werner betonte. Am Ende entschieden die höheren Ausgangswerte, also schwierigeren Übungen von Anna Carolina Wolpers, die u. a. einen Doppelsalto am Boden zeigte, über den Sieg. Der Vizelandestitel ging nach Schladen. Yella Wagenschein (MTV Wolfenbüttel) kämpfte im wahrsten Sinne des Wortes und turnte tatsächlich zum ersten Mal ihre Barrenübung durch. Den nach der freien Felge drohenden Absteiger konnte sie nur mit viel Mühe und Anfeuerungsrufen vermeiden. In den folgenden Übungen am Balken und Boden war dann die Anspannung weg und am Ende reichte es sogar für die Qualifikation zur DJM und ein Strahlen bei allen drei Wettkämpferinnen. Mitfreuen konnte sich über den Erfolg Yellas Interimstrainerin Katharina Warncke.

 

Im letzten Durchgang, der Meisterklasse, trat die Konkurrenz von Elisabeth Seitz und Co. an. Neu in dieser Riege war Karina Schönmaier (Blau-Weiss Buchholz), die im Vorjahr Deutsche Jugendmeisterin in der AK15 wurde. Karina wurde durch ihre langjährige Trainerin Katharina Korte unterstützt. Und Karina Schönmaier mischte das vertraute Feld ordentlich auf. Ein Absteiger am Stufenbarren kostete ihr am Ende den Sieg. Den hatte sich dann Franziska Roeder vom VfL Eintracht Hannover mit einer eindrucksvollen und sicheren Flugschow an den Barrenholmen gesichert.

 

Eine Punktlandung schafften Finja Säfken (VfL Eintracht Hannover) und Alina Heinemann (MTV Jahn Schladen), die beide mit 45,25 Punkten knapp die Qualigrenze rissen und sich den dritten Rang teilten. Alle drei werden von Annette Lefebre trainiert. Für Alina Heinemann steht dennoch die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im Mai in Leipzig auf der Kippe: „Ich weiß es echt noch nicht. Einen Tag nach der DM schreibe ich eine Abiklausur und das ist mir im Moment einfach wichtiger. Dafür habe ich auch mein Trainingspensum reduziert.“