Nur sechs Tage vor den Landesmeisterschaften, der eigentlich einzigen Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften, verletzt sich die Peiner Turnhoffnung Johanna Niebuhr beim Training.
Gerade hatte sich die Turnerin des TSV Arminia Vöhrum nach monatelanger Coronapause in den hart erkämpften Trainingseinheiten wieder in die alte Form zurückgefunden. Die neue Bodenkür hat den Feinschliff hinter sich, selbst am Balken hat sie noch ein paar Elemente draufgelegt. Sie hat damit das fast unmöglich geglaubte geschafft, eine passable Wettkampfvorbereitung in nur zwei Monaten.
Dann beim sonntäglichen Training im Leistungszentrum Hannover-Badenstedt: beim Stufenbarren-Abgang, einem Strecksalto rückwärts, landet sie unglücklich, das Knie schwillt sofort an. Die erste Diagnose am Montag, kein Bruch, aber 50 Milliliter Blut im Gelenk sind auch nicht gut. Damit steht fest, der Wettkampf am kommenden Samstag fällt für sie flach.
Ist das nur Pech? Jedes Frühjahr war Johanna mit Verletzungen, meist Knochenbrüchen geplagt, musste lange Trainingspausen machen und es fehlten die nötigen Wettkämpfe. Aber immer hat sie sich im zweiten Halbjahr wieder zurück gekämpft. Wo könnte die junge Athletin jetzt stehen, wenn es diese Rückschläge nicht gegeben hätte? Aber sie haben ihren Ehrgeiz gepuscht und sie zäh gemacht. Auch wenn man aktuell davon nicht viel merkt: „Ich bin einfach nur frustriert, kein Plan, wann ich wieder was machen kann. Erstmal muss ich das Ergebnis des MRT abwarten. Dann schauen wir weiter,“ berichtet die 14jährige, am Boden zerstört, die Deutsche Jugendmeisterschaft immer noch im Hinterkopf. Ob sie noch eine Chance bekommt, sich für die DJM zu beweisen, steht derzeit in den Sternen. Aufgrund der Pandemie finden die üblichen Qualifikationswettkämpfe nicht stattfinden. Letzte Chance ist, dass sie in einem anderen Landesturnverband bis zum 18. April antreten darf und kann.