Training oder nicht Training – nicht die Leistung, sondern der Wohnort ist entscheidend

 

 

Johanna Niebuhr, Yella Wagenschein und Alina Schindler wieder im Landeskader.

 

Wegen dem fehlenden Kaderstatus wurde ihnen der Start bei den Deutschen Jugendmeisterschaften trotz Qualifikation verwehrt, jetzt bekommen die drei Gerätturnerin aus unserer Region die verdiente Anerkennung.

 

Was für ein hoch und runter ist die aktuelle Situation für unsere Spitzensportler. Gleich im Frühjahr noch vor den coronabedingten Wochen und Monaten ohne Gerätetraining hatten sich Yella Wagenschein (MTV Wolfenbüttel) und Alina Schindler (TSV Ehmen) die Qualipunkte für die DJM erkämpft. Johanna Niebuhr (TSV Arminia Vöhrum) kämpft sie sich nach Verletzung und ständigen Trainingspausen im Herbst an das Kaderniveau zurück und erturnt die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Diese wurden dann aber auf Kaderturnerinnen beschränkt. Das war das aus für alle drei.

 

Von da an war die Ausgangslage vom Wohnort abhängig:

 

Denn seit der erneuten Sportstättenschließungen im November, haben Johanna und Yella keine Turnhalle mehr von innen gesehen. Alina dagegen durfte in Wolfsburg-Ehmen in kleinen Gruppen weitertrainieren. Der Niedersächsische Turnerbund vertraut in Johannas und Yellas Stärke, ihren Ehrgeiz, sich immer wieder gegen Rückschläge durchzusetzen und zurückzukämpfen und nimmt sie für 2021 in den Landeskader auf, ebenso Alina Schindler. Mit diesem Status ist es Alina auch weiterhin erlaubt in ihrer Trainingshalle in Ehmen zu trainieren.

 

Die Probleme, die Johanna und Yella dagegen nun noch bewältigen müssen, sind nicht sportlicher Art: sie sucht dringend Trainingsmöglichkeiten, denn Gerätturnen ohne Geräte, da fehlt nicht nur die notwendige perfekte Technik, sondern, da wird es in einem Wettkampf im Frühjahr schon gefährlich. Normalerweise trainieren die Gymnasiastinnen fünfmal in der Woche mehrere Stunden. Da die Trainingsgruppen im Landesstützpunkt durch die Corona Einschränkungen zusammengestrichen wurden, besteht hier kaum eine Möglichkeit, alle Landeskader zu trainieren. Für ein paar Stunden die Woche werden die Beiden eine Chance bekommen, in Hannover-Badenstedt an die Geräte gehen zu können. Doch damit schafft es auch die beste Turnerin nicht, eine Trainingslücke von 3 Monaten wieder wett zu machen.

 

Die Niedersächsische Coronaverordnung lässt zum einen Trainingsmöglichkeiten für Spitzensportlern zu, zum anderen gehört Gerätturnen zu den Individualsportarten, die auch ohne Kaderstatus in Sporthallen trainieren dürfen.

 

Wo die Stadt Wolfenbüttel entgegen der Verordnung selbst für Kaderathleten die Hallen geschlossen hält, wird Peine am Montag 01.02.21 die gute Nachricht über eine vorsichtige Öffnung der Sporthallen für Individualsportler verkünden.