Zerplatzt Johannas Traum von der DJM kurz vor dem Ziel?

Nach dem Aus als Landeskader turnt sich die Vöhrumerin Johanna Niebuhr nun mit viel Ehrgeiz an die Niedersächsische Spitze zurück und qualifiziert sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften.

 

Anfang des Jahres konnte sie verletzt nicht an den Niedersächsischen Meisterschaften teilnehmen. Daher nutze sie nun die winzige Chance durch die coronabedingte Zusammenlegung der Deutschen Jugendmeisterschaften mit dem Deutschland-Pokal und bewarb sich um den letzten freien Platz im Team der AK12/13.

 

Gebeutelt durch die lange Trainingspause waren einige Elemente noch nicht wieder wettkampfreif, aber den Versuch war es wert. So startete die für den TSV Burgdorf startende Turnerin in einem kleinen übersichtlichen Wettkampf im Leistungszentrum Hannover.

 

Der Sprung, ein Yamashita, hatte zwar den niedrigsten Ausgangswert, dafür turnte ihn Niebuhr in Perfektion. Am Stufenbarren besann sich die Sportlerin auf das, was sie seit langem kann, kein Risiko. Freie Felge in den Handstand und Riesenfelge gelangen super, der Flieger hätte definitiv höher sein können, aber Johanna schaffte es gekonnt, die Übung weiterzuturnen. Das war die zweite Gerätewertung, die zugunsten der Peinerin entschieden wurde. Am Balken wirkte Niebuhr bereits beim Einturnen extrem fokussiert – es ist ihr Problemgerät. Im Wettkampf gab es einige Abzüge für die etwas vorsichtigen Sprünge, dafür punktete sie zum Beispiel mit Spreizsprung halbe Drehung im Seitverhalten und auch den Menicelli turnte sie in den sicheren Stand. Damit lag die die Turnerin bereits über einen Punkt vor den Konkurrentinnen. Am Boden fehlten ihr ein paar Punkte wegen fehlender Anforderungen, keine Schraube, kein Doppelsalto. Erwartungsgemäß reduzierte sie die Rückwärtsakros auf das Nötigste, zeigte dafür Vorwärtssaltos gestreckt und gehockt. Gespickt mit hochwertigen Sprüngen und einer Beinhaltedrehung reichte eine gute Wertung zum Gesamtsieg. „Ich bin zufrieden,“ strahlte Johanna nach dem Wettkampf, „das war meine derzeitige Trainingsleistung. Und ich habe damit die Qualipunkte für die Deutschen Meisterschaften geschafft.“

 

Umso betrübter ist die Sportlerin über die aktuelle Entwicklung, denn die für Ende November geplante Austragung der Deutschen Jugendmeisterschaften ist nun mehr als fraglich.