Die beiden Turnerinnen Alina (18) und Sarah Heinemann (13) des MTV Jahn Schladen starten am Samstag in Mannheim das erste Mal gemeinsam für die KTG Hannover in der ersten Bundesliga.
Kurz vor dem Lockdown hatten die Turnerinnen der ersten Bundesliga ihr erstes Turnier der Saison in Karlsruhe. Damals hatte Alina Heinemann noch unter den Folgen ihrer Verletzung aus Herbst letzten Jahres gelitten und konnte die KTG Hannover nur am Stufenbarren und Schwebebalken unterstützen.
Nun, ein halbes Jahr später, der Restart. Doch vieles ist nicht so wie vor Corona. „Der Fuß ist wieder voll belastbar und ich trainiere wieder alle Geräte. Doch die lange Trainingspause macht sich sehr bemerkbar. Dazu kommt jetzt bei mir das Abitur“ berichtet die Wolfenbüttelerin.
Zur Corona-Traningspause kam für die niedersächsischen Turnerinnen noch das Desaster mit der Trainingshalle in Hannover-Badenstedt. Diese war nach einer planmäßigen Dachsanierung zusätzlich mehrere Wochen wegen Wasserschaden gesperrt. Heinemann zu dieser zusätzlichen Hürde: „Wir konnten übergangsweise im Olympiastützpunkt der Männer nur Boden und Sprung trainieren, damit fehlt natürlich die intensive Vorbereitung am Schwebebalken und Stufenbarren.“
Darüber hinaus kann die ausländische Mitstreiterin nicht einreisen und weitere Teammitglieder aus anderen Bundesländern treten durch die Trainingsrückstände gar nicht an.
Daher wurde überraschend Alinas kleine Schwester Sarah für die erste Bundesliga nachnominiert. Durch den Komplettausfall der dritten Bundesliga hatte sie sich eigentlich darauf fokussiert, neue Elemente zu üben und konzentrierte sich auf die Deutschen Jugendmeisterschaften im November. Für die junge Turnerin ein Ritterschlag aber auch eine riesige Herausforderung unter diesen Bedingungen.
Niedersächsische Turnerinnen sind bekanntlich hart im Nehmen. Aber vielleicht hilft es auch, dass es in diesem Jahr die Sonderregelung in der Deutschen Turnliga gibt, dass keine Mannschaft absteigt? „Ja, das ist eine enorme Erleichterung“ bestätigen beide.
Den Trainingsfreien Sonntag verbrachte Alina übrigens über den Schulbüchern, denn vor dem Bundesligawettkampf steht noch die Vorabi-Klausur in Geschichte an.